Orientierung, Navigation und Zeitbestimmung - Wie der Himmel den Lebensraum des Menschen prägt

Die Tagung der Gesellschaft f r Arch oastronomie in Hamburg stand - passend zur maritimen Tradition - unter dem Thema Orientierung, Navigation und Zeitbestimmung. In 31 Kapiteln werden Beitr ge zur Arch o- und Kulturastronomie pr sentiert. Die ersten Kapitel widmen sich dem Thema Orientierung von der Steinzeit bis zum Mittelalter. G bekli Tepe oder megalithische Steinsetzungen werden astral interpretiert. Beim bronzezeitlichen Schmuck oder bei den Externsteinen im Teutoburger Wald wird die astronomische Bedeutung diskutiert. Das Computerplanetarium Stellarium erm glicht eindrucksvolle zeitlich ver nderliche arch ologische 3D-Landschaften. Ferner wird die Ausrichtung christlicher Kirchen untersucht. Die zweite Gruppe von Beitr gen thematisiert Orientierung mit Sonne, Mond und Sternen. Die "Sternenkarte" von Malta k nnte zur Ausrichtung des Tempels nach Osten gedient haben. Erm glichten Obsidianspiegel-Teleskope astronomische Beobachtungen bereits in der Steinzeit? Kosmologische Besonderheiten hinduistischer Tempel in Nepal werden untersucht, ferner Weltenbaum oder Weltenberg als zentrale Symbole des Universums. Die n chste Gruppe steht unter dem Titel Navigation - Himmlische Reisef hrer. Himmlische Ph nomene leiteten die Menschen auf ihren Reisen ber Land, zu Wasser, in der Luft. So werden die Entwicklung der Navigationstechniken in Indien, in der Antike, bei den Wikingern bis zu neueren Navigationsmethoden vorgestellt. Die letzte Gruppe heisst Orientierung, Zeitbestimmung und Kalender. Ist der Kalenderstein bei Leodagger eine "Z hlmaschine" aus der Bronzezeit oder sind auf den Kernoi in Malia, Kreta, Zyklen von Mond und Sonne dargestellt? Hat Thales sein Wissen um den Termin der totalen Sonnenfinsternis aus der nordischen Bronzezeit bernommen? Welche Rolle spielen die Mondserien f r die Datierung des Mayakalenders? Kalendersch tze im Kloster erm glichen Vorhersagen ber Finsternisse. Diese Beispiele zeigen, wie der Himmel den Lebensraum des Menschen pr gt.