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Beskrivelse
Um die Wende zum 19. Jahrhundert gewinnt das Opernhaus in Prosatexten als Handlungsort zunehmend an Relevanz. Sowohl reale Opernhäuser als auch ausschließlich fiktive Theatergebäude sind bis in die Gegenwartsliteratur hinein als poetischästhetische Räume von zentraler Bedeutung. In Opernbesuche in der Literatur werden Episoden vor allem aus deutsch- und französischsprachigen Romanen und Novellen vorgestellt, die in Opernhäusern spielen. Seitenblicke auf die Präsentation des Themas in der Bildenden Kunst und im Film runden die Darstellung ab, so daß die Geschichte von Oper, Literatur und Film in ihren wechselseitigen Erhellungen präsentiert werden kann. Verfolgt man die sich über drei Jahrhunderte erstreckende Entwicklung des Opernhauses zu einer Art Topos, kristallisieren sich vier szenische Grundmuster heraus, welche Autoren wie E.T.A. Hoffmann, Flaubert, Maupassant und Thomas Mann in immer neuen Variationen gestalten: Das Opernhaus erscheint als ein Ort der Begegnung von Liebenden, als exponierter Versammlungsort der Gesellschaft, als Schauplatz von Verbrechen und, wenn die Handlung der besuchten Oper in die Darstellung eingeblendet wird und auf diese Weise zwei Handlungsebenen in einen Dialog zueinander treten, als Ort der Intertextualität.