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Beskrivelse
Mit Ausbruch der Covid-19-Pandemie beobachten wir ploetzlich gravierende Veranderungen des sozialen Lebens, die die aktuelle Situation als tragisches Krisenexperiment fungieren lassen - ein Experiment, das sich besonders auch im Hinblick auf die Konzeptualisierung von OEffentlichkeit und die soziologische Beobachtung empirischer OEffentlichkeiten zeigt. Nicht zuletzt aufgrund des Drucks oeffentlicher Kommunikation hat die Covid-19-Pandemie global zu fast vergleichbaren gesellschaftspolitischen Reaktionen gefuhrt: Das oeffentliche Leben ist innerhalb kurzester Zeit und flachendeckend wie nie zuvor eingeschrankt worden. Diese Einschrankung wird als fraglose Gegenmassnahme kommuniziert, die sich aus der Art der pandemischen Bedrohung rational ableitet. Aus einer oeffentlichkeitssoziologischen Sicht manifestiert sich in dieser Reaktion eine Gesellschaftsdiagnose mit Universalismusanspruch, die indes ambivalent bleibt: In Zeiten von Epidemien gilt oeffentliches Leben als ebenso gefahrlich wie gefahrdet.