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Beskrivelse
Bisher wurde der Sprachwandel an der Frage nach dem WARUM festgemacht. Historische Entwicklungen einer Sprachgemeinschaft und Grunde bzw. Motive dafur, wie sich im sozialen Umfeld der Menschen sprachlich etwas verandert hat, standen im Vordergrund jeder wissenschaftlichen Untersuchung. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem WIE. Sie zeigt, wie sich der Sprachwandel uber neuronales Lernen im Individuum einerseits und uber ein Wechselwirken innerhalb der Sprachgemeinschaft andererseits vollzieht. Dieses Lernen erfolgt assoziativ in selbstorganisierter Weise uber sogenannte neuronale Karten, also neuronaler Gruppierungen ahnlicher Sprachmuster. Die in dieser Arbeit vertretene These geht von der Tatsache aus, dass fur die Steuerung physischer Bereiche des Koerpers neuronale Gruppierungen ahnliche Funktion existieren (Kartierungen in der motorischen Rinde, im visuellen System, im Riechorgan usw.). Das Speichern und Abrufen assoziativen Wissens aufgrund von Sprachmustern erfolgt dabei mit Hilfe der Hebbschen Regel nach Haufigkeit, AEhnlichkeit und Relevanz. Die Arbeit uberpruft die Theorie auch anhand eines Verfahrens aus der Neuroinformatik, des Kohonen-Algorithmus'. Die Ergebnisse zeigen an einem Beispiel, wie sich in einem bestimmten Zeitraum das Wort DIRNE innerhalb realer Literatur von Goethe, Storm, Heine, Keller und den Erotik-Texten des Institutes fur Sexualforschung (Wien) gewandelt hat.