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Beskrivelse
Anhand der Beispiele historische Eugenikbewegung und moderne Humangenomik wird in der vorliegenden Arbeit aufgezeigt, dass die Entstehung sowie Aufrechterhaltung von Netzwerken ein entscheidender Faktor ist fur den Erfolg wissenschaftlicher Paradigmen und gegebenenfalls damit verbundener Ideologien, dass bei der Bildung bzw. Weiterentwicklung dieser Netzwerke bestimmten Akteuren besondere Bedeutung zukommt (= Schlusselakteure oder hubs) und dass bei Verlust bestimmter hubs ein teilweiser oder vollstandiger Zusammenbruch des jeweiligen Netzwerkes erfolgen kann. Die Richtung, in die sich wissenschaftliche Paradigmen entwickeln, ist damit stark abhangig von den Krafte- bzw. Machtverhaltnissen innerhalb der sie umschliessenden Netzwerke bzw. vom Verhalten und der Kontrolle bestimmter Akteure. Im Sinne der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) wie sie von Bruno Latour u.a. entwickelt wurde, konnen Entstehung und Entwicklung dieser Netzwerke abhangig sein von menschlichen ebenso wie von nicht-menschlichen Akteuren (etwa Theorien, Methoden, Technologien etc.). Die Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten der hier untersuchten Netzwerke und deren (potentielle) Konsequenzen fur bioethische und biopolitische Fragestellungen werden in der Arbeit diskutiert.