Nero

Ein elfj?hriger Knabe schlich sich durch den Garten der Lepida. Der Regen str?mte in G?ssen auf ihn herab. Der braune Sklavenmantel, der ihm bis auf die F? e reichte, f?rbte sich auf den Schultern in breiten Flecken dunkel vor N?sse und auf der Brust im Tupfenmuster dunkel vor Tr?nen. Das Geb?sch rauschte nah und schaurig, so da der Knabe vor Angst zu laufen begann. Aber als der Hund Argos im H?uschen des Torw?chters zu bellen anhob, erstarrte er vor Schreck und verharrte lange in einem T?mpel hockend, weil er gelesen hatte, da die Bluthunde im Wasser die Spur verl?ren. Er ha te den Hund Argos und in ihm alle Hunde der Welt. Jetzt endlich erreichte er das Palasttor. Es war hoch und bronzen und alt. Sein m?chtiger Riegel lief in Haspen ?ber die ganze Fl?gelbreite. Der Knabe legte seinen lodenen Mantel um den Griff und zog und zerrte mit aller Kraft an ihm. Er keuchte, seine Zunge trat zwischen den Z?hnen vor, seine regennasse, sehr schmutzige Hand glitt ab und er scheuerte sich an einer der geh?mmerten Verzierungen die Fingerkn?chel blutig. Vor Schmerz und Zorn und Mitleid mit sich selber begann er zu weinen, ri die runde Hand an den Mund und sog das Blut fort. Seine Stirn, an der die nassen roten Haarstr?hnen klebten, sank an die eisige Bronze. Er wu te nicht, was furchtbarer sei, hier drau en in Nacht und Regen und in des Hundes Argos Bereich noch l?nger zu verharren oder in sein Heim zu Drumio zur?ckzukehren. Er dachte schluchzend: W?re ich doch schon endlich gro , um sterben zu k?nnen! Er dachte: Paris! und: Hunger.