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Beskrivelse
Die mittelalterliche Verwendung von Eigennamen wird innerhalb einer topisch-dialektischen Poetik verortet. Namen als Sprachpartikel mit hochster Intensitat formieren einen festen Bestandteil von Ekphrasen und dienen als topische Zentren, so dass es verfehlt ware, die vielfaltigen Namensspiele als 'ornamenta' abzutun. Dies wird nicht nur durch die hohe Namensfrequenz in den Texten evident. Genealogien, Mnemotechniken, Magie, Intertextualitat oder Gattungsprobleme - all diese Themenfelder werden durch Betrachtung der Namen erhellt. Dabei sollen keine Namenssystematiken entworfen, sondern ihre grundlegende Stellung in der mittelalterlichen Poetik geklart werden. Fur sich bedeutet ein Name nichts und stellt nur eine Referenzbeziehung zu einer Figur her. Wirksam wird er in Verbindung mit dem maere - beide bedingen sich gegenseitig - und daher kann es keine Analyse der Namen ohne Gesamtdeutung der zugehorigen Texte geben, wie die Untersuchungen zum 'Meleranz', 'Gottweiger Trojanerkrieg' und 'Wolfdietrich D' zeigen.