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Beskrivelse
In N rnberg und Tokio standen nach dem Zweiten Weltkrieg die Hauptrepr sentanten des Nationalsozialismus und des japanischen Ultranationalismus vor Gericht und mu ten sich wegen der von beiden Diktaturen ver bten Massenverbrechen verantworten. In der Folgezeit tat sich Japan noch schwerer damit als Westdeutschland, seine Vergangenheit zu "bew ltigen". Dies lag nicht allein daran, da die Verbrechen nur teilweise vergleichbar waren und der Tenn in Tokio nicht auf die Anklagebank kam. Vielmehr konnten die Japaner nach dem apokalyptischen Schock der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki einen Opferstatus f r sich reklamieren, der die japanischen Verbrechen im Weltkrieg lange Zeit verdeckte, w hrend sich den Deutschen, trotz Bombenkrieg und Vertreibung, eine solche Ausflucht nicht er ffnete. berdies war die Insel im fernen Osten als allein auf die USA gest tztes Bollwerk gegen den ostasiatischen Kommunismus erinnerungskulturell einem viel geringeren Au endruck ausgesetzt als die in eine internationale Wirtschafts- und Verteidigungsgemeinschaft eingebundene Bundesrepublik. Manfred Kittel untersucht ferner die Bedeutung der inneren Kr fte - der konservativen Regierung und der linken Opposition, der Medien und der Geschichtswissenschaft - im Umgang mit den Lasten der Vergangenheit: bei der Ahndung von Kriegs- und Gewaltverbrechen, bei der "Wiedergutmachung" f r die Opfer und der Entwicklung der politischen Kultur in einer shint istisch bzw. protestantisch gepr gten Erinnerungslandschaft bis hin zur Studentenbewegung der 1960er Jahre.