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Beskrivelse
Millionen Glaubige zieht es jedes Jahr zu der beruhmten Felsengrotte von Lourdes. Die dortigen Marienerscheinungen aus dem Jahre 1858 machten das sudfranzosische Stadtchen zum Zentrum einer bald internationalen Kult- und Pilgerbewegung. Zahlreiche Andachtsstatten und ein vielfach belegter Gebrauch von Lourdeswasser zeugen davon, wie der Kult noch vor dem Ersten Weltkrieg auch in Deutschland heimisch wurde. Andererseits zog das franzosische Heiligtum immer groere Pilgerscharen aus dem Kaiserreich an. Die vorliegende Studie zeigt, wie sich nach dem Krieg von 1870/71 und wahrend der Modernismus-Krise dieser Transfer eines umstrittenen religiosen Kulturguts vollziehen konnte. Neben der fruhen Entwicklung des von den Papsten geforderten Kultes werden anschaulich die leidenschaftlichen Diskussionen geschildert, die Lourdes mit seinen Erscheinungen, Wundern und Wallfahrten in Frankreich und Deutschland ausloste.
Es wird deutlich, wie glaubige Begeisterung und organisatorischer Aufwand zur Verankerung dieser Spielart ultramontaner Frommigkeit im deutschen Katholizismus beitrugen.