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Beskrivelse
Das 13. bis 15. Jahrhundert ist von einer zunehmenden kirchlichen und weltlichen Verrechtlichung gepragt. Auf geistlichem Feld korrespondiert damit der Versuch, durch personliche Erfahrung Heilsgewissheit zu erlangen. Einzelgestalten wie Meister Eckhart und Marguerite Porete stellen mit ihrer religiosen Sprache die Grenzen des bisher Vertrauten in Frage. Sie geraten in Konflikt mit dem entstehenden Ordnungssystem jener Kirche, deren massgebliche Pragegestalten sie - als Dominikaner und im Kontext der Beginenbewegung - zugleich sind. Forschung zur Mystik, die einseitig institutionskritisch denkt, ubersieht diese Zusammenhange ebenso wie Kirchenrechtsforschung, die nicht nach Einflussen von ausserhalb der kirchlichen Hierarchie fragt. Das Gesprach zwischen Theologie, Philosophie, Geschichte und Kirchenrecht fordert dagegen neue Einsichten zutage.