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Beskrivelse
Der Vorgang des Erinnerns und die Rolle des Gedachtnisses sind historisch und systematisch Voraussetzung und Bedingung des autobiographischen Schreibens. Daruber hinaus waren und sind autobiographische Texte Seismographen fur medieninduzierte Veranderungen. Insbesondere an den Transformationen der Schreibweise, die Benjamin in seiner Berliner Chronik und in Berliner Kindheit um Neunzehnhundert vornimmt, lassen sich Probleme der Medialitat von Texten und Probleme kulturwissenschaftlich orientierter Gedachtnisforschung diskutieren. Das Gesamtwerk Benjamins zeigt eine stetige Auseinandersetzung mit Problemen der Medialisierung des Gedachtnisses: Die Genese und die Veranderungen hinsichtlich der kulturellen Bedeutung von Schrift und Buch, die Allegorie, die technische Entwicklung von Speicher- und UEbertragungsmedien im 19. und 20. Jahrhundert (Film, Telephon, Photographie) lassen den Bruch mit einer Reihe von autobiographischen Darstellungstraditionen offenkundig werden.