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Mitteleuropaische Schulen V. (CA. 1410-1450) Wien Und Niederosterreich

- Die Illuminierten Handschriften Und Inkunabeln Der Osterreichischen Nationalbi

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Bog
  • Format
  • Bog, hardback
  • Tysk
  • 490 sider

Beskrivelse

Im Katalogband "Mitteleuropaische Schulen V," der die Reihe "Die Illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Osterreichischen Nationalbibliothek" fortsetzt, werden alle Handschriften mit Buchschmuck beschrieben, die zwischen ca. 1410 und 1450 in Wien und Niederosterreich entstanden sind. Erganzt wird der Katalog durch zahlreiche Vergleichsabbildungen und einen umfangreichen Tafelband. Der erste Abschnitt des Katalogs ist den Prachthandschriften gewidmet, die im Auftrag des Hofes in Wien hergestellt und von einer Gruppe von Buchmalern ausgestattet wurden, die fruher missverstandlich unter der Bezeichnung Hofminiatorenwerkstatt zusammengefasst wurden. Den Auftakt bilden eine umfangreich illustrierte Legenda aurea und ein grossformatiges, prachtvoll illuminiertes Gebetbuch fur Konig Friedrich IV., den nachmaligen Kaiser Friedrich III. Fur die Ausschmuckung der beiden Bande fanden sich Martinus opifex aus Regensburg, der Illuminator Michael, der Albrechtsminiator und der Meister der Klosterneuburger Missalien mit ihren Mitarbeitern in den Jahren 1446 bis 1448 in Wien zusammen. An diese beiden Hauptwerke schliessen weitere Arbeiten der genannten Buchmaler sowie einige Handschriften an, die fur andere Angehorige des Hofes angefertigt wurden. Unter diesen ist das vom Albrechtsminiator mit einer bemerkenswerten Folge von ganzseitigen Miniaturen ausgestattete Gebetbuch fur Herzog Albrecht V. von Habsburg hervorzuheben. Ob der Nachfolger Albrechts, Kaiser Friedrich III., auch der Auftraggeber der mit 332 Miniaturen illustrierten Historia destructionis Troiae war, lasst sich nicht mit Sicherheit sagen. Von Martinus opifex in Regensburg illuminiert, enthalt der Trojaroman den umfangreichsten der hier vorgestellten Bilderzyklen. Der zweite Abschnitt des Katalogs behandelt neben Codices, die innerhalb des beschriebenen Bestandes stilistisch isoliert sind, auch Gruppen von Handschriften, die aufgrund ihrer Fleuronnee-Ausstattung zusammengefuhrt werden konnten. Anhand der vorgestellten Handschriftenkonvolute wird exemplarisch vorgefuhrt, wie kunsthistorische Methode und Provenienzforschung einander bei der Einordnung von illuminierten Codices erganzen konnen. Besondere Beachtung verdienen zwei Handschriften, deren kunstlerische Ausstattung aus Einblattholzschnitten besteht. Dass man die damals entwickelte Technik der Druckgraphik nutzte, um den Schmuck der handgeschriebenen Codices zu erganzen, weist entwicklungsgeschichtlich auf die Erfindung des Buchdrucks voraus. Methodisch folgt der Katalog den fruher erschienenen Banden der Reihe. Die klar gegliederten Beschreibungen entsprechen grundsatzlich einem einheitlichen Schema, wobei fur Handschriften mit geringfugigem Schmuck ein reduzierter Beschreibmodus gewahlt wurde. Entsprechend der Funktion des Bandes als eines kunsthistorischen Spezialkatalogs bilden die Textabschnitte, die dem Buchschmuck gewidmet sind, das Kernstuck jedes Katalogisats. Der terminologisch akkuraten und anschaulichen Beschreibung der buchmalerischen Ausstattung jeder Handschrift folgt jeweils eine sorgfaltige stilkritische Analyse des Buchschmucks. Diese bildet die Grundlage fur die zeitliche und geographische Eindordnung der Objekte. Daruber hinaus umfassen die Katalogtexte eine vollstandige Darstellung der kodikologischen Merkmale der Handschriften, eine genaue Beschreibung ihrer Einbande, eine moglichst prazise Rekonstruktion ihrer Provenienzgeschichte, eine detaillierte Aufschlusselung ihres Inhalts und, bei deutschsprachigen Codices, eine Bestimmung ihrer Schriftsprache; erganzt werden die Beschreibungen durch eine Liste aller Publikationen zum jeweiligen Objekt. Den Beschreibungen stilistisch zusammengehoriger und daher im Katalog gruppierter Handschriften gehen ausserdem einleitende Texte voraus, in denen die gemeinsamen Merkmale dieser Bande zusammenfassend beschrieben werden. Monographische Einleitungen sind auch den einzelnen Illuminatoren gewidmet, die in den Handschriften fur Friedrich III. vertreten sind. Diese Einleitungen bieten dem Katalogbenutzer eine synthetische Darstellung der in den Einzelbeschreibungen enthaltenen Detailinformationen. Hinsichtlich seiner Zusammensetzung ist der katalogisierte Bestand insofern bemerkenswert, als er sowohl ausserordentlich reich illuminierte Prunkhandschriften fur hochgestellte Personlichkeiten als auch sehr schlicht ausgestattete Codices fur den Gebrauch an der Wiener Universitat umfasst; auch einige Handschriften, die in Klosterskriptorien hergestellt wurden, sind vertreten. Somit vermag der vorliegende Katalog ein sehr dichtes Bild von der Buchmalerei der Spatgotik in Osterreich und den angrenzenden deutschsprachigen Gebieten zu vermitteln. Nicht zuletzt stellt der Katalog ein wertvolles Quellenmaterial fur Mittelalterhistoriker, Liturgiewissenschaftler, Altphilologen oder Germanisten dar, zumal im 15. Jahrhundert zum einen haufiger konkrete Informationen uber historische Personen wie Schreiber, Auftraggeber oder Vorbesitzer zu finden sind, zum anderen die Texte immer vielfaltiger werden. Gedruckt mit Unterstutzung durch den Fonds zur Forderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).

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Machine Name: SAXO082