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Beskrivelse
Daniel Casper von Lohenstein, ein von den Zeitgenossen gefeierter, von der Nachwelt aber vergessener Autor, erzahlt in seinem Roman uber den "Grossmuthigen Feldherrn Arminius" und dessen Frau Thussnelda (1689/90) die fruhe "deutsche" Geschichte zur Zeit der Varusschlacht, vordergrundig in einer patriotischen Tendenz und in einem Erzahlstil, der dieses Werk wenig spater als ruckstandig erscheinen liess. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich einige Germanen jedoch als Wissenschaftler und Physikotheologen, die sich in naturforschenden Gesellschaften zusammenfinden, um uber die neuesten Theorien der gerade im Entstehen begriffenen Naturwissenschaften zu diskutieren. Dabei werden die bis dato gultige biblische Kosmogonie, das ptolemaische Weltbild und die Naturgeschichte des Plinius zwar zitiert, aber nur um sie im Gestus intellektueller Uberlegenheit ins Reich der Legenden und Fabeln zu verbannen. Die Untersuchung widmet sich diesem vor Klopstock meistgelesenen, aber auch am scharfsten bekampften Autor, um zu zeigen, dass in seinem "Arminius"-Roman bereits funfzig Jahre vor Barthold Hinrich Brockes jene physikotheologische Naturdichtung der Aufklarung greifbar ist, die im Folgenden die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts pragen wird.