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Beskrivelse
Minderheitenfragen gehoren zu den schwierigsten Problemen im deutsch-polnischen Verhaltnis. Bisher galt das Interesse der Historiker vorwiegend politischen Aspekten, weniger dem Mit-, Neben- und Gegeneinander von Deutschen und Polen im Alltag. Niendorf untersucht einen nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Deutschland und Polen geteilten Kreis, auf dessen Gebiet zu beiden Seiten der Grenze bedeutende Minderheiten zuruckblieben. Das Innovative der Darstellung besteht einerseits in dem synchronen und diachronen Vergleich der Nationalitatenproblematik in einem ethnischen Mischgebiet, andererseits in ihrem Charakter als kleinraumige Fallstudie. Die Auswertung bisher wenig beachteten Quellenmaterials zeigt, dass nationale Gesichtspunkte im Alltag vielfach nur eine geringe Rolle spielten. Lange Zeit gelang es, Konflikte vor Ort zu entscharfen, bis schliesslich auch in der Provinz das Zusammenleben von Deutschen und Polen vom politischen Gegensatz zwischen Berlin und Warschau uberschattet wurde.