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Beskrivelse
Gerade in den letzten Wochen scheint leider die Vision von einer friedlichen Welt in weite Ferne zu rucken. Ob die systematische Kenntnis von Kriegsursachen fur die Beseitigung dieser selbstgeknupften Geissel der Menschheit hinreichend ist, konnen wir heute nicht wissen, allenfalls hoffen. Aber es besteht ein dringender Bedarf an wissenschaftlicher Theorie vom Krieg, die dieses soziale Phanomen in allen seinen relevanten Auspragungen zu beschreiben vermag. Krieg ist jedoch ein ausserst komplexes Phanomen. Eine umfassende, unumstrittene "Kriegsursachenmegatheorie" fehlt. Allerdings gibt es Ansatze, die versuchen, das Phanomen multikausal zu erklaren. Dieses Werk leistet als eine theoretische Annaherung einen Beitrag zur Frage, worin die zentralen methodologischen Probleme der Kriegsursachenforschung liegen. Der Autor untersucht die Reichweite zweier "prominenter" multikausaler Ansatze: Der bis heute umfassendste und auch von seinen Kritikern als bedeutend eingestufte Versuch, nach quantitativen Kriterien eine Liste fur Kriege zusammenzustellen, wurde 1963 im Rahmen des Correlates of War Projekts an der Universitat Michigan in Ann Arbor begonnen. Das bis heute laufende Projekt Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung der Forschungsstelle Kriege, Rustung und Entwicklung an der Universitat Hamburg, erarbeitete einen systematisierten empirischen Uberblick uber das Kriegsgeschehen seit 1945 und einen differenzierten Erklarungsrahmen fur eine Theorie vom Krieg.