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Beskrivelse
Was heisst Ubersetzen? Eine gangige Formel lautet: Dasselbe mit anderen Wortern sagen. Aber was ist "Dasselbe"? Wortwortlichkeit? Doch was kann das heissen, wenn es keine Wortgleichungen gibt, sondern nur eine Schnittmenge des Gemeinten in den Wortern verschiedener Sprachen? Und was ist mit der Syntax, dem Rhythmus, der Klanggestalt, dem Feld der tradierten Konnotationen? Was ist mit den grammatischen, morphologischen, syntaktischen, metrischen Moglichkeiten, die es in der einen Sprache gibt, in der anderen aber nicht? Ist es zulassig, die Struktur des Originals in der Ubersetzung durchscheinen zu lassen und - auch - die Grenzen der eigenen Sprache zu erweitern? Die hier vorgelegten Arbeiten kreisen um die (prinzipielle) Un-Angemessenheit des Ubersetzens. Verwandelt Apollo die Nymphe Daphne nur in einen Baum, oder hat Ovid durch die Wortwahl sie zugleich in ein Gedicht, einen Paan, ein Buch verwandelt? Wie lasst sich diese doppelte Stimmfuhrung ubersetzen? Welche Freiheiten konnen sich Ubersetzer nehmen? Das Ubersetzen aus nicht-indoeuropaischen Sprachen wirft wiederum Fragen auf, die tief in eine vielleicht nicht zu vermittelnde Andersartigkeit der Formen der Wahrnehmung reicht.