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Beskrivelse
Die vorliegende Publikation untersucht die Modernisierung der sowjetischen Peripherie am Beispiel der Melioration oder der "Bodenverbesserung" in der Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR) der Breznev-Zeit, die einen Meilenstein in der neuesten Geschichte Weissrusslands darstellt und einen der grossten okologischen Umbruche des Landes markiert. Der okonomische Kraftakt des Staates ermoglichte es, innerhalb kurzester Zeit zahlreiche Arbeitskrafte anzulocken und eine Trockenlegung der Sumpflandschaften in bisher ungekanntem Masse vorzunehmen. So wurden in der BSSR bis 1991 etwa 3 Mio. Hektar Sumpfgebiete trockengelegt, etwa 2 Mio. davon allein in der Region Polesien. Die Modernisierung des bis dahin als ruckstandig geltenden Gebietes hatte sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Der Versuch, das Dorf an die stadtischen Lebensverhaltnisse anzugleichen, die Intensivierung der Landwirtschaft und der Bau von neuen Landwirtschaftsbetrieben bewirkten fundamentale Veranderungen der Flora und Fauna, der Bodenbeschaffenheit sowie der Lebensweise der dort ansassigen Bevolkerung. Melioration im Belarussischen Polesien zeichnet diese Entwicklung anhand bisher unveroffentlichter Archivquellen, regionaler Museumsbestande und Zeitzeugeninterviews nach.