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Beskrivelse
Keine Zeitschrift im deutschsprachigen Raum war in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts so wirkmachtig wie die "Gartenlaube." An Auflage, Einfluss und Verbreitungsgrad ubertraf sie uber Jahrzehnte Bucher und Tageszeitungen. Von Anfang an spielte die Popularisierung medizinischen Wissens eine zentrale Rolle im Programm der Zeitschrift. Herausgeber und Redaktion nutzten heilkundliche Belange, um die Auflagenhohe zu steigern, Bildungsziele zu erreichen und den eigenen Ruhm zu mehren. Zugleich lasst sich anhand der Prasentation medizinischer Gelehrter und deren Weltbilder nachvollziehen, wie sehr Gesundheitslehren und Gesellschaftspolitik zusammenhingen. Auch kann man erkennen, wie geschickt klinische Forschung und Erkenntnisse der Bakteriologie fur interessierte, aber fachferne Leser aufbereitet wurden. Als die "Gartenlaube" nicht mehr das wichtigste meinungsbildende Journal des Burgertums war, spielte die Vermittlung und Darstellung heilkundlicher Zusammenhange weiterhin eine bedeutende Rolle bei der eigenen politischen und gesellschaftlichen Positionierung. So blieben manche Festlegungen von den ersten Heften 1853 bis zur endgultigen Einstellung im Jahre 1944 nahezu unverandert, z.B. die Ablehnung der Homoopathie oder die Aufforderung an die weiblichen Leser, Huterinnen der Gesundheit ihrer Familien zu sein.