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Beskrivelse
Der hier vorgelegte Band moechte 'Medien' von ihrem traditionellen Ort auf das politische Feld hin verlagern. Medien sind namlich nicht nur als intellektuelles oder asthetisches Spiel (kommunikatives, sprachliches, schriftliches, technisches, profitrationales, instrumentelles, hermeneutisches oder mathematisch-informatisches), vielmehr auch als politischer Ernstfall zu begreifen. Daher geht diese "Medientheorie der Frage nach, "warum die Menschheit anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt (Adorno/Horkheimer). Diese Frage, so unsere These, ist eine mediale, die aus der anfanglich 'verkehrten Setzung' (kata-strophen) der Medien resultiert und dann ihren historisch-gesellschaftlichen, sozialen und politischen Fortschritt bestimmt. Die Hauptthese dieses Buches lautet, dass wir es in den 'Medien' nicht mehr mit einem theoretischen, technisch-asthetischen oder informatischen Spiel zu tun haben. Vielmehr mit dem politischen Ernstfall, wo es namlich um Wahrheit oder Falschheit innerhalb der Polis und ihren jeweils geltenden Gesetzen geht. Es sind die zwei unterschiedlichen Bereiche (intellektuelles und asthetisches Spiel hier und politischer Ernstfall dort), die nicht miteinander verwechselt werden durfen, weil letzterer existenziell ist und darin um Leben oder Tod geht.Medien heute sind selbst zu den kulturellen, technischen, oekonomischen und politischen 'Waffen' geworden, um darin ihr 'Wesen' und 'Unwesen' zu verbergen. Damit hat auch jene 'technizistische Medientheorie' ihren metaphorischen Charakter verloren - der "Krieg als das Eigentliche der Medien (Kittler) - und ist in den politischen, geopolitischen, finanz- und informationsoekonomischen Raum uberfuhrt worden. Die medientheoretische These Kittlers (Medien als "Heeresgerat : Medien als ein zweckentfremdetes Kriegsgerat stellen eine Art Abfallprodukt dar, das solange in seiner Funktion verkannt wird, solange die primare militarische Funktion ignoriert bleibt), ist somit, so unsere These in diesem Buch, nicht "technisch , sondern politisch (staatlich) und oekonomisch-gesellschaftlich-sozial (vorstaatlich) zu verstehen: Medientheorie als "Stasiologie (Theorie des Burgerkriegs) und "Polemologie (Theorie des Kriegs). Ein antagonistisch-polemisches Prinzip, das alle Medien im oeffentlichen Raum scharf stellt, so dass jenes "agonische Kampfprinzip (C. Mouffe) nur eine Vorstufe dazu bildet und daher noch im Raum des Spiels verbleibt. Wir brauchen daher, so unsere abschliessende These, kein technisches, hermeneutisches, asthetisches, phanomenologisches, anthropologisches oder ontologisches Apriori, das Medien in ihrem Wesen oder Unwesen erklart, sondern eine Stasiologie und eine polemologie, die das ganze antagonistisch-polemische Feld der Medien im oeffentlichen Raum zu erschliessen vermoegen. Erst dieses Scharfstellen der Medien im oeffentlichen Raum erlaubt es namlich auch uber dieses antagonistisch-polemische Prinzip hinauszugelangen.