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Beskrivelse
Das Thema des Mezzogiorno erscheint mit dem europaischen Modernediskurs: sudlich orientale 'longue duree' versus nordeuropaische Ereignisgeschichte. Der Mezzogiorno wird zu einer Raummetapher der Ruckstandigkeit und der Stagnation. Der nachgerade 'kolonialistische' Blick italienischer Intellektueller und Abgeordneter auf den Suden des Landes im Zuge des Risorgimento bildet den Rahmen fur immer wiederkehrende stereotype Diskursmuster der Alteritat und zeichnet den Suden als ruckstandigen "Orient" bzw. als inneritalienisches "Afrika." Die Dissertation zeigt mithilfe der 'postcolonial studies' und geschichtsphilosophischer Konzepte (Braudel/Koselleck), wie die Medien (Zeitschriften/Literatur/Film) diese Diskurse ab den 1870er Jahren aufgreifen, Erzahlungen des inneritalienischen Anderen konstruieren und antimeridionale Vorstellungsbilder aufrufen, die auch noch im 21. Jahrhundert das kollektive Bewusstsein zu pragen scheinen. Diese verweisen auf einen krisenhaften, archaischen, hermetischen Mezzogiorno und illustrieren auch noch uber 100 Jahre nach der Einigung Italiens das Bild der "due Italie," was in einem filmanalytischen Teil uber das Kino der 1960er/1970er Jahre bis hin zum aktuellen italienischen Regionalkino verdeutlicht wird.