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Beskrivelse
Die Briefe Max Webers aus den Jahren 1918 bis 1920 beleuchten in grosser Eindringlichkeit die Ereignisse und die Selbstwahrnehmung Max Webers in seinen letzten Lebensjahren. Die Niederlage im Krieg, der Zusammenbruch des Kaiserreichs und die Neuordnung Deutschlands steigerten seine politischen Aktivitaten. In seinen Reden, Publikationen und als Sachverstandiger der deutschen Delegation in Versailles wandte er sich gegen einen von den Siegern diktierten Frieden und pladierte fur eine "Politik des Rechts". Innenpolitisch bekampfte er den "revolutionaren Karneval" und engagierte sich fur eine parlamentarische Demokratie, beteiligte sich am Verfassungsentwurf und unterstutzte im Winter 1918/19 mit zahlreichen Wahlreden die linksdemokratische Deutsche Demokratische Partei. Zugleich bemuhte er sich um die Wiedererlangung einer Professur, 1918 zunachst als Gastdozent in Wien, dann ab Fruhjahr 1919 als Lehrstuhlinhaber fur Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationaloekonomie in Munchen. Das bedeutete den Abschied von Heidelberg und einen beruflichen Neuanfang. Mit immenser Konzentration und Arbeitskraft wandte er sich neben den Vorlesungen der Drucklegung seiner beiden Hauptwerke, den "Gesammelten Aufsatzen zur Religionssoziologie" und seinem Beitrag "Wirtschaft und Gesellschaft" zum "Grundriss der Sozialoekonomik", zu. Webers Munchener Zeit stand in persoenlicher Hinsicht unter dem Stern Else Jaffes. Pragend wurden der Tod der Mutter, der Selbstmord seiner Schwester und die Sorge um das Schicksal von deren verwaisten Kindern. Jah endete alles mit dem Tod Max Webers am 14. Juni 1920. Die historisch-kritische Edition veroeffentlicht und kommentiert uber 450 weitgehend unbekannte Briefe.