Marquise von Pompadour

In dem gro en Kamin knisterten die Buchenscheite. Die aufschlagenden Flammen erhellten den kleinen lauschigen Salon mit rubinrotem Licht. Warm und wohlig drang es bis in die Falten der schweren, dunkelblauen Brokatvorh?nge, die ?ber die zugefrorenen Fensterscheiben fielen. Auf einem niederen Taburett vor dem Feuer sa ein junges Weib. Die schlanke, ebenm? ige Gestalt im leichten, bequemen Seidengewand war ein wenig vorn?bergebeugt. Der Widerschein der Flammen, gegen die sie die feinen sch?nen H?nde ausgestreckt hielt, um sie zu erw?rmen, umspielte das lichtbraune Haupt und ein St?ck des wei en Nackens. Hinter ihr, die H?nde auf die Schultern des jungen Gesch?pfes gelegt, stand ein fast f?nfzigj?hriger Mann, eine stattliche, vornehm gekleidete Erscheinung. Die graue Puderper?cke stand eigenartig zu dem frischen Gesicht mit den jungen lebhaften Augen. Nun Jeanne, noch immer in Gedanken? fragte er, sich ein wenig niederbeugend und mit der Rechten leicht ?ber das reiche weiche Haar des jungen Weibes fahrend. Sollte man am Ende doch Sehnsucht nach dem auf Reisen geschickten Gatten haben?