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Beskrivelse
Die deutschsprachige judische Literatur zwischen Prager Kreis und Ausreise nach Erez Israel widersetzt sich der Statik und Grenzziehung zeitgenossischer Nationalliteratur. Als 'Kleine Literatur' entwirft sie Raumkonzepte, welche die politische Ordnung der Diskurse durch ihre Offnungen und Ausweitungen unterlaufen und zugleich weiterschreiben. In Reiseberichten, Tagebuchern und Erzahlungen bilden sich in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts distinktive Heterotopien heraus, die als Lagerungsbeziehungen einer Stabilisierung der jungen israelischen Gesellschaft dienen. Die ursprunglich utopische Erwartungshaltung schlagt in den literarischen Texten zwischen Prag und Tel Aviv in heterotopische Raumentwurfe um, in Schwellenraume wie etwa Schiff, Friedhof, Bibliothek und Cafe. In ihrer Interpretation wird Raum nicht nur imaginar-literarisch gedacht, sondern in seinen realpolitischen und historischen Bezugen gelesen, die sich in Formen der Interaktion, der Identifizierung und Ausgrenzung aussern.