Magika Hieratika in Berlin, Hannover, Heidelberg und München

Der Band enth lt die Erstedition von ca. vierzig alt gyptischen Zaubertexten auf Papyrusamuletten und Ostraka. Sind die Amulette zumeist durch Personennamen individuellen Besitzern zuweisbar, verbleiben die Scherben gew hnlich im Bereich der Anonymit t und dienten eher als Kladden oder Skizzen f r sp tere bertragungen auf Papyrusstreifen. Diese Streifen wurden entweder gefaltet oder gerollt, zus tzlich verschn rt und anschlie end in kleine Amulettkapseln gestopft. In dieser "Verpackung" trug man sie dann an einer mehrfach verknoteten Schnur um den Hals und hoffte so auf deren Schutz vor diversen D monen und Krankheiten. Das ist eine Praxis, wie man sie z.B. noch heutzutage im sog. Volksislam finden kann, aber auch in Regionen, die eigentlich als christianisiert gelten. H ufig wurden die die Papyrusamulette auch noch mit Illustrationen versehen, die mehr oder minder exakt mit Angaben des Spruchtextes bereinstimmen. Ein solcher Spruchtext besteht im Falle seiner kompletten Niederschrift aus drei Teilen: 1. dem Titel mit der Angabe, wozu der Spruch dient, 2. dem eigentlichen Rezitativ und 3. der manuellen Instruktion, was zur Durchf hrung des Spruches an Requisiten bern tigt wird. Unterschiedliche Tintenfarbe markiert diese Spruchteile. So wird rote Tinte etwa f r den Titel verwendet, au er f r G tter- und D monennamen, damit die als gef hrlich erachtete rote Farbe deren Gerf hrlichkeit nicht aktiviert. Des Weiteren werden auch die Handlungsanweisungen in aller Regel durch Rot vom brigen schwarzen Text abgesetzt. Die Faltung mancher Amulette weist in ihrem Querschnitt nicht selten eine verbl ffende bereinstimmung mit einer Hieroglyphe auf, die eine der zentralen Aktionen alt gyptischer Magie darstellt, das "Umkreisen" des bels. Diese Beobachtung ist an einigen dieser Papyrusamulette erstmalig gemacht worden und zeigt, dass die handwerkliche Verarbeitung des Amuletts zus tzlichen Schutz vor Gefahren bewirken sollte.