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Beskrivelse
Die Literaturgeschichte ordnet das Werk des romischen Satirikers Lucilius ublicherweise der vorklassischen (republikanischen) Dichtung zu, deren Ende erst in den 80er Jahren u. a. durch die Personlichkeitsdichtung Catulls markiert wird. Lucilius stellt jedoch - ganz 'unrepublikanisch' - sein Ich, seine Ansichten und Erlebnisse in das Zentrum seines Schaffens und nimmt uberdies gesellschaftlich wie literarisch eine provokant-oppositionelle Haltung ein. Die Analyse der Satirenfragmente zeigt, dass zentrale Aspekte der Personlichkeitsdichtung Catulls (der Invektivencharakter, die Privatisierung der Themen, die Subjektivierung) bei Lucilius bereits in vergleichbarer Gestalt vorhanden sind. Zudem ergeben sich strukturelle Parallelen hinsichtlich ihrer Poetologie und Lebenseinstellung. Daher ist bereits mit Lucilius - nicht erst mit Catull - der Beginn der Personlichkeitsdichtung in Rom anzusetzen. Von der Stiftung "Humanismus Heute" mit dem Gunter-Wohrle-Preis ausgezeichnet.