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Beskrivelse
Lublin, die drittgrosste Stadt im Konigreich Polen und in der ostpolnischen Provinz gelegen, bewegte sich im langen 19. Jahrhundert nur muhsam und auf schwankendem Boden in Richtung Moderne. Der Autor zeigt, dass die Grunde vielfaltig waren: Der allgemeine Ressourcenmangel, der sich im fehlenden Ausbau der Infrastruktur bemerkbar machte, wurde als druckend empfunden. Die erstarrte russische Autokratie zeigte sich als weitgehend reformunfahige Fremdherrschaft. Behorden und polnische Stadtbevolkerung ignorierten die judische Bevolkerungsmehrheit gleichermassen, der moderne Nationalismus sowie der rassische Antisemitismus waren gleichsam aus Westeuropa importiert. Die moderne Stadtwerdung, die stadtische Elitenbildung sowie die zunachst schleppend, dann rasant verlaufende und die Gesellschaft polarisierende Industrialisierung sind Schwerpunkte der Studie. Das Buch bietet eine umfassende Stadtgeschichte Lublins im 19. Jahrhundert und gewahrt zugleich Einblicke in polnische Befindlichkeiten jenseits der Jahrhundertwende. Der Autor zeichnet ein eindrucksvolles und bisher unbekanntes Bild der Stadt.