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Beskrivelse
Mit dieser Monografie wird die Autonomie des literarischen Textes sowohl gegen ber seinem Autor als auch gegen ber seinem Leser systematisch begr ndet --- mit dem Ziel, eine Literaturwissenschaft im strengen Sinne als eigenst ndige Disziplin zu kennzeichnen, die andere Disziplinen wie Soziologie, Psychologie, Psychiatrie, Anthropologie und auch Theologie und Philosophie in ihren Dienst zu nehmen hat, weil ihnen das Deutungsmonopol gegen ber dem Kunstwerk abzusprechen ist. Der literarische Text erweist sich in solcher Sicht als Selbstentfaltung der zu gestaltenden Sache, deren Logik der Autor, wenn ihm sein Unternehmen gelungen ist, befolgt hat, so dass das Kunstergebnis die Subjektivit t des Autors hinter sich l sst.
Die traditionelle Lehre vom Vierfachen Schriftsinn erh lt in solchem Zusammenhang eine neue Aktualit t, weil sie die legitimen vier Positionen des Lesers gegen ber einem literarischen Text als Eigenart des literarischen Textes definiert: buchst blicher Sinn (das, was w rtlich dasteht), allegorischer Sinn ( bertragene Bedeutung), tropologischer (= moralischer) Sinn und anagogischer (= poetologischer) Sinn.
Der literarische Text als ein solcher ist, im Unterschied zum nicht-literarischen Text, dadurch definiert, dass er in der poetologischen Differenz seine Natur hat. Das hei t: er l sst sich psychologisch lesen (als dargestelltes Schicksal) und poetologisch als eine Komposition, in der jede Szene und jedes Detail einen erkennbar notwendigen Ort erhalten haben. Literaturwissenschaft beginnt da, wo beide Lesarten ber cksichtigt und aufeinander bezogen werden.
In Auseinandersetzung mit drei literarischen Texten wird die hier entwickelte Theorie der Literatur veranschaulicht - am Beispiel der "Odyssee" von Homer, der "Leiden des jungen Werthers" von Goethe und der "Abendphantasie" von H lderlin.