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Beskrivelse
English summary: In historical research the "Jewish neighborhoods" set up in the German Occupied Territories between 1939 and 1942 have so far mainly been studied in terms of being precursors to the annihilation conducted by the Nazis, usually with a focus on the perspective of the perpetrators. As specific habitats, however, ghettos have so far hardly been examined. The conference "Lebenswelt Ghetto" (life in the ghetto) held from October 9 to October 11, 2009 in Lueneburg provided the impulse to at least partly close this gap. The subsequent conference proceedings present the Nazi ghettos as realms of life and action, which - even in the face of the ever-present context of prosecution - were in part also shaped by their residents. Contributors from Israel, the USA, Canada, Poland, Lithuania and Germany have focused on the Lebenswelt Ghetto, analyzing factors such as the room for maneuver and decision-making patterns, the interaction and communication amongst the people in the ghetto. In addition, the proceedings discuss new methodological approaches to research on the prosecution and the documentation of the Lebenswelt Ghetto. German description: Die zwischen 1939 und 1942 in den deutsch besetzten Gebieten eingerichteten "Judischen Wohnbezirke" wurden in der historischen Forschung bisher uberwiegend als Vorstufe der Vernichtung durch die Nationalsozialisten untersucht, was zumeist mit einer Konzentration auf die Perspektive der Tater einherging. Als spezifische Lebensraume sind Ghettos dagegen bislang wenig beachtet worden. Die Konferenz "Lebenswelt Ghetto" vom 9. bis 11. Oktober 2009 in Luneburg gab den Anstoss, diese Lucke zumindest teilweise zu schliessen. Im zugehorigen Tagungsband werden die nationalsozialistischen Ghettos als Lebens- und Handlungsraume, die - bei aller Prasenz des Verfolgungskontextes - partiell auch durch ihre Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet wurden, beleuchtet. Gesellschaft und Kultur im Ghetto im weitesten Sinne, einschliesslich der sozialen Organisation (Arbeit, Haus- und Arbeitsgemeinschaften), der sozialen Stratifikationen (Eliten und Unterschicht, soziale Herkunft, Gender) und einem selbst organisierten Leben (Ghettoinstitutionen, Sozialfursorge, Kultur, Politik) bilden die Bezugspunkte der versammelten Beitrage. In ihnen nehmen Autorinnen und Autoren aus Israel, den USA, Kanada, Polen, Litauen und Deutschland die 'Lebenswelt Ghetto' in den Blick, analysieren Handlungsspielraume und Entscheidungsmuster, Interaktion und Kommunikation der Menschen im Ghetto. Daruber hinaus werden neue methodologische Ansatze fur die Forschung uber Verfolgung und die Uberlieferung der 'Lebenswelt Ghetto' diskutiert.