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Beskrivelse
Die Studie untersucht Gebrauch und Funktion der lateinischen Sprache in der m ndlichen Kommunikation des Mittelalters. W hrend die Forschung ber die Verwendung des Lateinischen in der mittelalterlichen Schriftsprache gut unterrichtet ist, ist das m ndliche Latein weit gehend unerforscht, was u. a. an der Quellenlage liegt.
Das Buch untersucht die Anl sse f r lateinische Gespr che, die Inhalte der gelehrten Kommunikation und die Art des Erlernens und Lehrens der oralen Latinit t. Neben einer Rekonstruktion der kommunikativen Standardsituationen, in denen Latein gesprochen wurde, untersucht die Studie die Normen sprechsprachlicher Kommunikation z. B. im Gerichtswesen, im Klerus, in der Diplomatie, im kl sterlichen Alltag und an den Universit ten. Historische Einzelstudien, u. a. zu Petrarca, zum Konzil von Sens und dem Becket-Streit von 1164 sowie zum Regensburger Reichstag von 1471, zeigen exemplarisch auf, in welchen Zusammenh ngen und von welchen Gespr chsteilnehmern Latein f r die m ndliche Kommunikation genutzt wurde und ber welche Sprachkompetenz die Sprecher jeweils verf gten. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die orale Latinit t des Mittelalters u. a. durch ein hohes Ma an Standardisierung und Formalisierung gekennzeichnet war, die in bestimmten Standardsituationen das Abrufen fester Textbausteine erm glichte. Es handelte sich nicht um eine spontane, sondern um eine professionelle, rhetorisch weit gehend fixierte Kommunikation in wiederkehrenden Gespr chskonstellationen, die die volkssprachige M ndlichkeit nicht ersetzte, sondern erg nzte. Der Autor liefert mit dieser Studie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der mittelalterlichen Latinit t und Kommunikationsgeschichte.