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Udkommer d. 02.12.2024
Beskrivelse
Auch im bayerischen Justizministerium arbeiteten in der Nachkriegszeit viele Juristen, die schon in der NS-Justiz tatig gewesen waren. Aus einer kulturhistorischen Perspektive rekonstruiert Ana Lena Werner die Nachkriegsgeschichte dieser bayerischen Justizverwaltung. Sie analysiert dazu die Justizbilder, also die Selbst- und Fremdbilder der Justizelite, sowohl in offentlichen als auch in internen Zusammenhangen. Um die Verwaltungspraxis der Nachkriegszeit mit Bezug zur Personalaktenfuhrung und zur Entnazifizierung herauszuarbeiten, fuhrt die Autorin den Begriff der burokratischen Biografie ein. Dieser Fokus auf Justizbilder und Verwaltungspraxis zeigt, welche zeitgenossischen Vorstellungen uber Juristenbiografien im Ubergang zur Demokratie und deren Stabilisierung vorherrschend waren - und wie sie den Umgang mit der NS-Vergangenheit beeinflussten. Mit ihrer Forschung liefert die Autorin neue Erkenntnisse zur Verwaltungskontinuitat im 20. Jahrhundert: Sie ordnet die Besonderheiten des Wiederaufbaus' der Landesjustizverwaltung in Bayern und die vielbesprochene These eines Versagens der Justiz' hinsichtlich des Umgangs der bayerischen Landesjustiz mit der NS-Vergangenheit neu ein.