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Beskrivelse
Der Ausdruck Kulturbolschewismus erlebt zwischen 1929 und 1933 eine einmalige Konjunktur. Von der Preussischen Volksschullehrerinnen-Zeitung bis Rosenbergs Weltkampf, vom Aufruf der Sauerlandschutzen bis zur papstlichen Enzyklika, vom Wahlflugblatt bis zur Regierungserklarung bezeichnet er eine dringend abzuwehrende Bedrohung von Kultur, Sitte, Familie und Nation. Durch ein Kennwort verbunden entsteht aus Phanomenen von der Kleinschreibung bis zur Komintern ein einheitlicher Gegner, in dessen Bekampfung heterogene politische Krafte eine minimale Verstandigungsbasis finden. Die Arbeit folgt den Spuren des Ausdrucks quer durch seine Epoche und registriert dabei Zusammenhange, die nicht von bestehenden institutionellen Feldern oder sozialen Formationen garantiert werden, sondern diese durchdringen.