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Beskrivelse
Die originare Gattung der islandischen Sagas ist gepragt von Konflikten, deren teils friedliche, teils gewalttatige Losung ein vordringliches Thema ihres Erzahlens darstellt. Die Untersuchung fragt danach, ob und wie im narrativen Ablauf Symptome einer gesellschaftlichen Krisensituation unterschwellig thematisiert, also im doppelten Sinne des Wortes -zur Sprache gebracht- werden. Anhand der Lekturepraxis Paul de Mans, einer dekonstruktivistischen Fortsetzung des "close reading," werden die latenten Widerspruche der Gesellschaft als Ambivalenzen auch und gerade des Erzahlens markiert. Darin zeigt sich exemplarisch die Ambivalenz von Literatur auch in einem so eng umgrenzten Bereich wie dem nordischen Mittelalter: einen Wirklichkeitssinn und eine Moglichkeitsform zugleich zu besitzen. Es geht um Literatur als imaginative Durcharbeitung von Konflikten, als ein kollektives imaginares Gedachtnis."