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Beskrivelse
Was ist heute noch konservativ? Generationen konservativer Denker und Politiker haben sich diese Frage immer wieder gestellt, um die Koharenz einer Weltanschauung zu prufen, die sich - so scheint es - in der modernen Welt standig in der Defensive befindet. Vor uber funfzig Jahren hat z.B. Michael Oakeshott die konservative Wesensart als eine Haltung bestimmt, die das Reale dem Moglichen, das Begrenzte dem Unbegrenzten, das Brauchbare dem Vollkommenen und die Frohlichkeit einem utopischen Gluck vorziehe und auf Veranderung eher mit Melancholie als mit Frohsinn reagiere. Der Konservatismus zeichnet sich somit im Kern durch das aus, was er schon fur Edmund Burke war: eine Denkweise, die dem Rationalismus, der reinen Vernunft, mit Skepsis begegnet.Diese eher unscharfe Grundhaltung aussert sich jedoch in sehr unterschiedlichen Facetten, von denen die neue INDES einige beleuchtet. Neben Gegenwartsanalysen und Reportagen, die nach dem Zustand des Konservatismus in Deutschland fragen, wird daher der Fokus dieser Ausgabe auf der Analyse konservativer Traditionen in verschiedenen Landern und kulturellen Kontexten liegen: Wohin bewegt sich das Toleranzdenken im konservativen schiitischen Islam? Wo liegen die konservativen Wurzeln der englischen Arbeiterbewegung - und konnte die Labour Party vielleicht davon profitieren, sich auf diese Traditionen zu besinnen? Was sind die Grundgedanken der Philosophie von George Grant, des in Deutschland vollig unbekannten Vaters der sogenannten Red Tory-Bewegung in Kanada? Diese und andere Fragen werden in Beitragen u.a. von Klaus von Beyme, Dirk Jorke, Stephan Kokew, Jorg Neuheiser und Ron Dart behandelt.