König Wentzel

GENIUS ZITTAVI , von zw?lff Sch?ffern begleitet. Ihr liebsten Zittauer / oder da ich niemanden vorbey gehe / ihr angenehmen G?ste in Zittau / hier stehe ich unter dem Nahmen GENIUS ZITTAVI . Das wei ich / es wird niemand einen Schutz-GOtt aus mir machen / wie etwan die Heydnischen Poeten bey allen Bergen / bey allen B?chen / und bey allen wohlt?tigen Liebeszeichen der Natur / eine Nymfe / oder einen GOtt zu logiren wusten. Das ist wahr / GOtt l?sset seinen Seegen um diese Gegend reichlich hervor wachsen / und also stelle ich mich auff diesem Platze als ein Sinnbild des gr?nen Segens ein / damit der gnadenreiche Sch?pffer diese Gegend auff dem Zittauischen Geb?rge zu bekr?nen pflegt. Das ist die Gegend / darein sich der tapffre K?nig OTTOCARUS verliebte / da er auch an dem Zusammenflusse der Mendau und der Neisse eine Stadt wolte gebauet wissen. Das ist die Gegend / da sich dessen k?niglicher Sohn WENCESLAUS mit gr?ssrer Gnade gewiesen hat. Und es lassen sich die alten Wolthaten desto angenehmer bedencken / je gewisser das Durchlauchtige Chur-Hau Sachsen dazu gebohren ist / da die Wohlthaten der alten Zeit jemehr und mehr selten verj?nget und PERFECTIONIret werden. Gleichwie nun die Begebenheit des bevorstehenden Spieles an sich selber nicht unangenehm seyn kan: Also werden auch diese getreuen Vorredner / die als Zeugen des gesegneten Landes von den h?chsten Bergen dieser Gegend herkommen / mit gleichm? iger Genehmhaltung angesehen werden.