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Beskrivelse
In der bisher erschienen Literatur zu den Parteiaffinitaten in Ostdeutschland dominieren themen- und personenbezogene Erklarungsmodelle. In Abgrenzung zu den eher situativen Ansatzen der Wahlsoziologie untersucht der Autor die klassenstrukturelle Verankerung der ostdeutschen Parteipraferenzen von 1991-2000 in Referenz zu westdeutschen Mustern des Klassen-cleavage. Auf der Grundlage eines Klassenmodells nach Walter Muller ergibt sich, dass der klassenstrukturelle Politisierungsgrad in Ostdeutschland bereits 1991 "Westniveau" hatte. Durch Einbeziehung von Werthaltungen und Einstellungen gelingt es dem Autor zu zeigen, dass das klassengebundene Wahlverhalten in den alten Bundeslandern sowohl einem Cleavage der materiellen Verteilung als auch einer "neuen" Spannungslinie folgt, auf der sich libertare und autoritare Orientierungen gegenuberstehen. Fur die neuen Bundeslander ergibt sich die Besonderheit, dass die okonomische Dimension des Klassen-cleavages erst allmahlich an Relevanz gewinnt und dass vor allem Klassengegensatze, die in der ehemaligen DDR ihren Ursprung haben, fur das zum Teil erratische Muster der Klassenwahl mitverantwortlich waren. Dadurch dass diese Gegensatze an Relevanz verlieren, nahern sich die klassenstrukturellen Parteiaffinitaten zunehmend an die der westdeutschen an.