Kinematisch-getriebedynamisches Praktikum

Seit dem Erscheinen des grundlegenden und klassischen WITTENBAUERschen Werkes "Graphische Dynamik" sind 36 Jahre vergangen. Die Gr nde, die FERDINAND WITTENBAUER veranla ten, f r den Maschinenbauingenieur ein so umfassendes Lehrgeb ude der graphischen Getriebedynamik zu errichten, gelten heute noch viel mehr, da das Streben nach Leistungssteigerung auf allen Ge- bieten des Maschinenbaus das Laufen der Kraft-und insbesondere der Arbeits- maschinen desgl. solcher der automatischen Mengenfertigung mit immer h heren Drehzahlen erforderte. Die Ber cksichtigung der n'ALEMBERTschen Tr gheits- kr fte beim konstruktiven Entwurf wird so zu einer dringenden Notwendig- keit. Die neuzeitliche Getriebesynthese ist leider noch nicht so weit fort- geschritten, da der Konstrukteur - abgesehen von einfachsten Getriebe- aufgaben-gleich von Anfang an die Kraft-und insbesondere Massenwirkungen sofort vollwertig in seinen Entwurf einbeziehen kann. Ihm ist dann die Aufgabe gestellt, seinen getriebesynthetischen Entwurf nachtr glich auch in getriebe- dynamischer Hinsicht zu berpr fen. Im Schwermaschinenbau kann dies wegen der Gr e der bewegten Massen auch bereits bei kleineren Drehzahlen notwendig werden. Selbst wenn von der Ber cksichtigung der Wirkung der n' ALEMBERTschen Tr gheitskr fte abgesehen werden kann, braucht der Konstrukteur immer noch geeignete zeichnerische oder rechnerische V erfahren, um die Gr e der rein statisch auftretenden Kr fte, wie Stabkr fte, Gelenkkr fte, Reibkr fte usw., feststellen zu k nnen. Gewi liefert das beachtenswerte Lehrgeb ude der theoretischen analytischen Mechanik wertvolle Grundlagen; sie gestattet viel- fach auch das Aufstellen der Differentialgleichungen. Sie l t aber den Ingenieur oft in dem Augenblick im Stich, in dem rechnerische Auswertung solcher Gleichungen beginnen soll.