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Beskrivelse
>Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Reformdiskussion und Gesetzgebung zum Tatbestand der Kindest tung gem 217 a.F. StGB von 1870 bis zu dessen Aufhebung durch das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts am 1. April 1998.
Bereits ein gutes Jahrzehnt nach ihrer Streichung aus dem Strafgesetzbuch droht diese Vorschrift in Vergessenheit zu geraten. Gleiches gilt f r die Erw gungen, die zur Rechtfertigung der milden Bestrafung der T terinnen herangezogen wurden und die auch heute noch dazu beitragen k nnen, die Beweggr nde einer Mutter zu verstehen, die ihr neugeborenes Kind t tet. Diese Entwicklung wird der langen Rechtshistorie dieser Norm, die nicht nur auf die Dauer ihrer Zugeh rigkeit zum Strafgesetzbuch beschr nkt ist, in keiner Weise gerecht. Bereits in der Constitutio Criminalis Karls V. wurde die Kindest tung eigenst ndig geregelt, durchlief im Zuge der Aufkl rung einen tiefgreifenden Wandel von einem qualifizierten zu einem privilegierten T tungsdelikt und fand Eingang in die Partikulargesetzgebungen des 19. Jahrhunderts. Nachdem die Vorschrift schlie lich nahezu unver ndert aus dem Preu ischen Strafgesetzbuch von 1851 in das Reichsstrafgesetzbuch von 1871 bernommen worden war, blieb sie bis zu ihrer Abschaffung als 217 des Strafgesetzbuches in ihren wesentlichen tatbestandlichen Grundz gen bestehen. Nichtsdestoweniger fand die Kindest tung regelm ig kontroverse Ber cksichtigung in den verschiedenen Reformbem hungen zum Strafgesetzbuch. Deren r ckblickende Betrachtung ist Aufgabe dieser Arbeit. Dies gilt insbesondere f r die Motive und rechtssystematischen Folgen der Streichung des Tatbestandes im Rahmen des 6. StrRG, die letzten Endes mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet hat.