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Beskrivelse
1859 weist Friedrich Spielhagen auf unterschiedliche Wege hin, die die Liebe in Frankreich und Deutschland nimmt. Frankreich ist f r ihn das Land der Konvenienzehe, wo Jungen und M dchen als Kinder aus ihrer Heimat entfernt und f r arrangierte Verbindungen verf gbar gemacht werden. Deutschland erscheint dem gegen ber als Ort von Liebesheiraten, die 'nat rlich' aus einem Beisammensein entstehen, das die Zeit von der Kindheit bis zur Ehe umfasst. Spielhagen f hrt Formen der Partnerwahl vor, die sozialhistorisch belegt sind. Zugleich folgt er Nationalstereotypen, die franz sische Gef hlsk lte mit deutscher Herzensw rme konfrontieren und die Windungen franz sischer Biographien dem geradlinigen deutschen Leben gegen berstellen.
Was Spielhagen theoretisch entwirft, tritt auch in der deutschsprachigen Literatur hervor. Zwischen 1840 und 1900 erscheint hier, was man als Erz hlung der 'Kinderliebe' bezeichnen kann. Die erwachsene Liebe wird aus Begegnungen und Freundschaften der Kindheit entwickelt. Die vorliegenden Studien untersuchen anhand eines breiten literarischen und au erliterarischen Korpus, welche Konzepte von Liebe, Sexualit t, aber auch von Leben, Gesellschaft und Heimat sich hinter der Vorstellung der Kinderliebe verbergen und woraus diese Liebe ihre Kraft bezieht.