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Beskrivelse
Gegenstand dieser Studie ist die Auseinandersetzung um den Bau des Atomkraftwerks Kaiseraugst vor den Toren der Stadt Basel, die zu den wichtigsten Ereignissen der Schweizer Umweltgeschichte der letzten Jahrzehnte zahlt. Der Protest gegen das geplante energiewirtschaftliche Infrastrukturprojekt gipfelte in der Besetzung des Baugelandes durch die Gewaltfreie Aktion Kaiseraugst (GAK) zwischen April und Juni 1975. Mit dieser Besetzung gelang es den Atomkraftgegnern nach jahrelangem Tauziehen mit den Befurwortern der Atomenergie, grosse Teile der Nordwestschweizer Bevolkerung gegen das Bauvorhaben zu mobilisieren und den politischen Druck auf die Bundesbehorden und das Baukonsortium zu erhohen. Die Beschlagnahmung des AKW-Gelandes verhinderte die Aufnahme der Bauarbeiten und liess den Bauplatz zu einem Ausgangspunkt von Diskursen uber Atom-energie, Demokratie, Rechtsstaat, Foderalismus, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz werden. Durch ihren zivilen Ungehorsam erreichte die ausserst heterogene Gegnerschaft des AKW, dass eine von den staatlichen Behorden bereits getroffene Entscheidung zuruckgenommen werden musste. Dies gelang auch, weil im Laufe der Besetzung immer mehr Menschen aus allen Generationen und Gesellschaftsschichten mit der Bewegung sympathisierten oder sich ihr anschlossen.