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Beskrivelse
Seit einem Centennium pragt Otto v. Gierkes Rede Die historische Rechtsschule und die Germanisten das Bild der juristischen Germanistik als Wissenschaft des einheimischen deutschen Rechts. Dieses Gemalde ist ein Nachklang des 18. und 19. Jahrhunderts, als sich die Germanisten mit der juristischen Romanistik um die wissenschaftliche Vorherrschaft an den Rechtsfakultaten und in der Rechtsliteratur stritten. Die Rechtsgeschichte des 21. Jahrhunderts steht angesichts der fachlichen Aussohnung und Kooperation zwischen Germanistik und Romanistik jenseits solcher Legitimationszwange. Diese Wissenschaftsgeschichte stellt dem traditionellen Bild ein Panorama gegenuber, das von der Konfession uber die Gesetzgebung bis hin zur Politik reicht und auch die partikularrechtlichen, reaktionaren und ideologischen Seiten der Germanistik benennt. Sie untersucht aus Sicht des Privatrechts im Detail die Ursprunge der Germanistik seit dem Spathumanismus des 16. Jahrhunderts, ihren Aufstieg im 18. und 19. Jahrhundert sowie ihre Neupositionierung im 20. Jahrhundert.