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Beskrivelse
Die Erinnerung an die Breslauer Juden, ihre Ausgrenzung, Unterdruckung, Verfolgung und Ausrottung durch das NS-Regime, aber auch die Geschichte des polnisch-judischen Wroclaw wurden im Kalten Krieg ausgeloscht: In der kollektiven Erinnerung, aber auch in den wissenschaftlichen Diskursen in Polen und Deutschland, sind diese Ereignisse bisher sehr wenig rezipiert worden. Dieses Buch will diese Lucke schliessen. So setzt die Studie an mit einer Analyse judischer Lebenswelten in Breslau in den Jahren des Nationalsozialismus, als die staatliche Diffamierung und die antijudische Gewalt eskalierten und schliesslich in die Vertreibung und Vernichtung der Breslauer Juden mundeten. Dargestellt wird aber auch der Umbruch nach 1945, die Situation der uberlebenden deutschen Juden in Breslau/Wroclaw, sowie der polnisch-judischen Holocaust-Uberlebenden, die in der Stadt angesiedelt wurden. Welche Handlungsspielraume gab es, welche Reaktionen auf die Verfolgungssituation, welche Uberlebensstrategien waren moglich? Wie konnte man sich behaupten, welche Identitatskonstruktionen standen einem offen, welche nicht? Wo waren die Schnittstellen zwischen dem judischen Leben in der Stadt vor und nach dem Zweiten Weltkrieg?