Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Dass Phaedrus insbesondere in den Rahmengedichten seiner fabulae Aesopiae eine komplexe Poetik entwickelt, darf in der Forschung als etabliert gelten. Kaum ber cksichtigt wurde bisher, welch zentrale Rolle die Figuren der Fabeln in Phaedrus' Dichtungsprogramm und Selbstinszenierung spielen. So nutzt der Fabeldichter Figuren wie den Gattungsgr nder Aesop, den Esel, den Hund, einen Bauern, aber auch G tter als Vehikel seiner Selbstdarstellung und weist ihre Ambivalenz als ein poetologisches Strategem aus: Indem sich Phaedrus durch diese Figuren als inkonsistenter Fabeldichter inszeniert, legt er Widerspr chlichkeit und Vielgestaltigkeit als zentrale Elemente seiner Poetik dar. Eine solche poetologische und selbstinszenatorische Dimension der Fabelakteure wird durch das Konzept der Interfiguralit t erkl rbar, mit dem sich komplexe Zusammenh nge zwischen Figuren und dem auktorialen Ich beschreiben lassen. In den textnahen Interpretationen zeigen sich zudem vielf ltige Bez ge zu Horazens Werk und verdeutlichen, wie Phaedrus die Fabel als selbstst ndige Gattung in der nachaugusteischen Literaturlandschaft zu etablieren sucht.