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Beskrivelse
Liturgische Vollzuge konnen als Performances verstanden werden. Hierbei stehen die jeweiligen Inszenierungen der vielfaltigen Gottesdienstlandschaft im Fokus, sodass eine Analyse vornehmlich nach der Hermeneutik einzelner liturgischer Praxen und Artefakte fragt. Das Gottesdienstverstandnis in dieser Arbeit wird dabei nicht in erster Linie von einer an Theatertheorien orientierten semiotischen Deutung des Gottesdienstes hergeleitet: Vielmehr zeigt sich, dass Gottesdienste insbesondere dort ihren Charakter als kulturelle Praxis sui generis entfalten, wo sie sich als Anderes des Alltags vom Theater grundlegend unterscheiden. Leitend ist im Anschluss an einen vor allem in der Religionspadagogik entwickelten Performativitatsbegriff die Unterscheidung zwischen faktischer und taktischer Gestaltung liturgischer Prozesse. Dies wird im Anschluss an terminologische Voruberlegungen zunachst am Beispiel der Eingangsliturgie entfaltet. Wahrend hier Absichten und Wirkungen einzelner traditioneller Formulierungen und deren situativer Adaption miteinander verglichen werden, widmen sich schlielich drei Fallstudien musikalischen und popkulturellen Zugangen zu einem Gottesdienstverstandnis, das von der Musik her gedacht als Liturgicking' bezeichnet werden kann.