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Beskrivelse
Der sogenannten 68er-Generation kommt in beiden deutschen Teilstaaten eine Schl sselrolle zu. Als Nachfolgegeneration der NS-T ter stellte sie in Ost und West die zentralen gesellschaftlichen Modernisierungskohorten - unter v llig verschiedenen staatlichen und psychosozialen Voraussetzungen. In der DDR wurden die in dissidentem Verhalten liegenden Innovationspotenziale politisch weitgehend stillgestellt und in den Bereich der (Sub-) Kultur abgedr ngt. Dem gesellschaftskritischen Impuls der Dissidenten wurde unter der gide des staatlichen Antifaschismus die Spitze abgebrochen, das f r moderne Gesellschaften typische adoleszente Aufbegehren als Movens gesellschaftlicher Erneuerung wurde durch eine Familiarisierung der Kultur kanalisiert. Beides schr nkte die kulturrevolution ren Ver nderungsimpulse folgenreich ein. Erst zwanzig Jahre sp ter wurden sie beim Sturz des Regimes wirksam, in der Folge allerdings rasch von Polit-Profis zur Seite gedr ngt. Im Westen wurden die 68er zur Schl sselgeneration einer zweiten Demokratisierung. Hier ist Dissidenz als Folge adoleszenztypischen Protestverhaltens zu verstehen, in dem sich private und moralisch gef rbte Motive des Aufbegehrens, die stark um das Problem der NS-Schuld kreisten, mit politischen Optionen verbanden, die ins Zentrum der politischen Kultur: der Macht, weisen. Dissidenz lie sich in politische Bedeutung umsetzen. Das Buch arbeitet anhand von Fallgeschichten verschiedene Formen und Schicksale von Dissidenz heraus und zeigt exemplarisch die unterschiedliche Dynamik des Verh ltnisses von Individuum und Gesellschaft in Ost und West. Die Frage ist, wie sich in der Adoleszenz gewonnene dissidente Identit tspositionen in das Koordinatensystem politischer Machtaus bung eintragen lassen. Daran entscheidet sich, ob Dissidenz in handlungsrelevante Politik transformiert werden kann oder in eine Identit tspolitik gedr ngt wird, die in ihrem Anspruch auf Gesellschaftsver nderung scheitert.