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Beskrivelse
Am Ende dieser Geschichte erscheint mir noch eine Klarlegung der Motive zum Schreiben dieses Romans n tig zu sein. Einer der ersten Arbeitstitel war " Adolf Schickelgruber". Dieser Name beinhaltet die Frage, was gewesen w re, wenn Adolf Hitler nicht Adolf Hitler gewesen w re. Der Titel und der Gedanke greifen aber zu kurz, weil dadurch Hitler zum alleinig ausl senden Faktor f r das Dritte Reich, den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Gr ueltaten wird. Was dieser Romans zeigen m chten ist aber, dass die Erkl rung, die Motive und die gesamte Situation viel komplexer ist und, dass eine Reduzierung der gr ten Katastrophe des 20. Jahrhunderts, vielleicht der Menschheitsgeschichte, allein auf die Person Adolf Hitler unzul ssig simplifiziert, eine Erkl rung ist, die es uns einfach macht die ganzen anderen Gr nde zu vergessen. Ein n chster Arbeitstitel war, "Wie alles h tte sein k nnen." was uns in das gef hrliche Feld der counter-factual history f hrt, also zu der Frage: Was w re gewesen wenn? und zu Hypothesen die sich daraus ableiten. Besonders im Falle des Zweiten Weltkriegs ist dies gef hrlich, weil auf Grund von dessen Komplexit t nichts weiter als Spekulationen ber die Gr nde, den Verlauf und das Ende die Folge einer derartigen Frage sein m ssen. Deshalb sind Referenzen zur Politik in diesem Roman auf einige wenige Passagen beschr nkt, wo sie f r die Geschichte unerl sslich sind. Vielmehr habe ich am Ende den Titel "Homo Hitler" gew hlt, weil ich es f r wichtig halte Adolf Hitler als Mensch Homo] zu sehen. Oft wird der Fehler gemacht Hitler zu verteufeln und dadurch, dass er als Verk rperung des B sen geschildert wird, die Gr nde zu vergessen die ihn dazu gemacht haben. Die Gefahr liegt darin, dass wenn wir uns keine Gedanken ber die Gr nde machen, wir auch keine Antworten haben, wenn uns ein neuer Hitler begegnet und, dass wir keine Strategien entwickeln, die das Entstehen derartige Pers nlichkeitsmerkmale verhindern k nnten. Ganz besonders bei den Gr nden warum Hitler so geworden ist wie er wurde, setzt dieser Roman an. Es gibt gesellschaftliche und pers nliche Gr nden und in beiden Feldern Perversionen die Hitlers Verhalten erkl ren k nnten. Homosexualit t ist keine davon. Der Titel "Homo Hitler" soll, ganz im Gegenteil, die nicht unwahrscheinliche These aufstellen, dass Hitler mit einem erf llten Sexualleben ein gl cklicherer Mensch gewesen w re und eben nicht der Verzweiflungst ter der letzten Stunde vor dem Untergang der Welt. Im Kern ist dieser Roman zutiefst menschlich in dem er eine frei erfundene Geschichte auf die Leben von Ludwig Wittgenstein und Adolf Hitler dichtet. Er ist auch deshalb nicht r ckblickend, gesellschaftlich gedacht, sondern fundamental gegenw rtig, denn noch nicht lange k nnen Homosexuelle ihr Leben frei in der Mitte unserer Gesellschaft leben. Diskriminierung, Homophobie und die Unsicherheit die sich daraus f r uns Menschen ergeben, gibt es immer noch. Wer glaubt das die Wahl f r ein schwules Leben heute frei oder sogar leicht ist, der hat noch nie in die verzweifelten Augen eines jungen Mannes geblickt, der liebt, leben m chte und es doch nichts kann. F r Adolf Hitler in seiner Zeit w re es schlichtweg undenkbar gewesen und es scheint klar, dass selbst ein starker Charakter wie Ludwig Wittgenstein mit schwerem psychologischen Sch den daf r bezahlt hat. Der Roman will also nicht Hitlers oder Wittgensteins Leben relativieren, sondern er will eine positive Geschichte von Liebe und Freundschaft erz hlen, die uns den Blick ffnet in eine freiere und buntere Zukunft. Wer vor diesem Hintergrund diesen Roman als Verharmlosung des Holocaust, als Verrat an den Opfern des Zweiten Weltkriegs, oder gar als Diskriminierung gegen Schwule liest, der irrt.