Historische Veränderungen prosodischer Strukturen

Dieses Buch enth lt die exemplarische Anwendung nichtlinearer Modelle auf drei Ph nomenbereiche der Historischen Phonologie: Verners Gesetz, die mittelenglische Vokall ngung sowie Vokaldehnungen und -k rzungen vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen.

(1) Der in Verners Gesetz beschriebene Stimmtonwechsel bei Obstruenten vom Indogermanischen zum Germanischen wird im Rahmen des Merkmalhierarchiemodells als Ausbreitung eines laryngalen Merkmals unter prosodischen Bedingungen repr sentiert.

(2) Die mittelenglische Vokall ngung wird als Anpassung an eine kanonische Minimalstruktur f r metrische F e dargestellt.

(3) Die Vokaldehnungen und -k rzungen vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen werden in ihrem Kern auf das Wirken des Weight Law zur ckgef hrt, das von einer universal pr ferierten Silbenstruktur mit zwei Reimpositionen ausgeht.

Alle drei diachronen Prozesse unterliegen prosodischen Beschr nkungen, die im Rahmen der Autosegmentalen und Metrischen Phonologie ad quat erfa bar sind.