HIMMEL-BIMMEL-BAM-BAM

Nach seiner "Deformation" von Georg Trakls Gedichten in ORAKL setzt sich Daniele Pantano mit Friedrich Nietzsche in einer weiteren ?bung in konzeptueller Poetik und Performance-Theorie auseinander. HIMMEL-BIMMEL-BAM-BAM versetzt Nietzsches Dichtung ins 21. Jahrhundert, um Walter Benjamins Begriff der "Unterbrechung [als] eines der grundlegenden Mittel aller Strukturierung" zu testen. In diesem Band zersetzt Pantano Nietzsches Gesammelte Gedichte, indem er alle Gedichte in einzelne Zeilen zerschneidet und das so entstandene "Textmaterial" umstrukturiert, die Zeilen in alphabetischer Reihenfolge nach ihren Wortanf?ngen ordnet und diese Fragmente ?ber sechsundzwanzig Kapitel, d.h. die Buchstaben des Alphabets, organisiert. Der fertige Text ist, ?hnlich wie ORAKL, eine "kontrollierte Mutation" (Okla Elliott), die "au ergew?hnliche Klang- und Sinnmontagen" (Piotr Gwiazda) hervorbringt und es erm?glicht, Interpretation, Erz?hlung und Bedeutung bei jeder Lekt?re neu zu gestalten und zu ver?ndern. Oder, wie Elisabeth Wandeler-Deck in ihrem Nachwort schreibt: "Dies zuckers?sse Bimbambaumeln l?sst eine bet?rende, heftige Minimalmusik voll neuen Sprachsinns entstehen."