Herz ist Trumpf

Die Sonne lauerte durch den Spalt der lichtbunten Vorh?nge an dem Mansardenfenster und warf einen Streifen ?ber das Fu ende der breiten Bettstatt aus polierten vierkantigen Messingst?ben, ?ber die gelbseidne Steppdecke und die gro en F? e, die darunter hervorgeschloffen waren und sich neugierig im Zimmer umsahen, erl?st gleichsam aus der Abh?ngigkeit von dem sie sonst regierenden Kopfe, der indes droben, eine Backe ins Kissen gew?hlt, offnen Mundes schnarchte, in einem traumlosen Schlafe, dahinein nicht einmal das Gespenst eines Gerichtsvollziehers Zutritt hatte. Ob es nun davon herr?hrte, da der Stra enbahnwagen, der gerade unten vor?berdr?hnte, das ganze, sch?n modern gebaute Haus ins Wanken brachte, oder ob den Sonnenstrahl wirklich das Lachen ankam - jedenfalls sch?ttelte er sich ein weniges; und es lag kein Grund vor, anzunehmen, da das nicht vor Heiterkeit ?ber dies Gemach und seinen Bewohner geschehen w?re. Ein weltl?ufiger Mann, der unvorbereitet h?tte raten sollen, wem dieses Schlafzimmer geh?re, w?rde es vielleicht einer galanten Dame zugeschrieben haben, aber dieser Kenner w?re mit seinem Indizienschlu hereingefallen. Denn in dem frivol prunkhaften Bette lag ein derber Kerl mit langen Gliedern und breitem schwarzhaarigen Bauernsch?del. Und dies war niemand andres als der Maler Anton Gwinner, in den Kreisen seiner Genossen unter dem Beinamen starker Toni je nach der Gefechtslage beliebt oder gef?rchtet und bei den Eingeweihten zudem als talentiertes Aas angesehen: ... wenn blo das Faultier ein bissel mehr schruppen wollte! - Unter Schruppen verstand man dabei die nerv?se F?hlhornt?tigkeit des K?nstlerpinsels.