Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Shakespeares B hnenwelt ist zutiefst herrschaftlich gepr gt. Wie ein goldenes Band durchzieht all seine St cke die Gegenwart von K nigen, Herz gen, Caesaren, Prinzen und Dogen. Stets bildet eine Herrschaft jenen 'Schicksalsraum menschlicher Tragik', innerhalb dessen sich seine B hnencharaktere bewegen. Wie aber sah dieses Herrscherbild aus? Welche Elemente bestimmten jene geistige Kulisse, vor der Shakespeare seine Herrscher Gestalt annehmen lassen konnte? Dieser Frage n hert sich die Studie zun chst ber eine Betrachtung der zeitgen ssischen Herrscherportr tkunst, der F rstenspiegel- und H flingsbuchtradition, wie auch anderer, halbdramatischer Darstellungsformen der Zeit. Abgesehen von diesem f r den Dramatiker Shakespeare so wertvollen Requisitenschatz ist gerade in England die juristische Fiktion von den 'Zwei K rpern des K nigs' von gr ter Bedeutung f r das zeitgen ssische Herrscherverst ndnis. Sie wurde zur zentralen Quelle einer reichhaltigen und vielschichtigen Herrschaftsmetaphorik, die sich in allen St cken Shakespeares aufsp ren l t und in der sich, wie gezeigt wird, ein zutiefst dualistisch gepr gtes Herrscherbild manifestiert. Der F rst ist g ttlich und menschlich, ewig und endlich zugleich. Er ist Teil eines hierarchischen und gleichzeitig doch interdependenten Gef ges. Er ist geradezu mystisch verkl rt und doch den politischen Realit ten unterworfen. Vor dem Hintergrund dieser ewigen und unl sbaren Spannung zwischen Idealit t und Realit t entsteht ein vielschichtiges, vielf ltiges, ja zum Teil sogar widerspr chliches Herrscherbild, das sich einfachen Erkl rungsmustern entzieht und in seiner spannungsvollen Dynamik bis heute fasziniert.