Herodots Welt

"Wer ber Herodot schreibt, steht in bester Gesellschaft, l uft aber gerade dadurch Gefahr, zu langweilen oder zu ver rgern. Denn Neues zu bringen f llt schwer. So viel Literatur ist schon ber die Historien ver ffentlicht worden, da mit jedem weiteren Anlauf fast zwangsl ufig Bekanntes wiederholt und viel M he fremder Forschung ignoriert wird. Allein, die gedankliche Tiefe eines Autors, ber dessen Leben wir so wenig wissen, wird immer wieder dazu dr ngen, Herodot ins Zentrum der Reflexion ber Grundfragen der historischen Wissenschaft zu stellen. Kein anderes Werk des Altertums brachte es gleicherma en zustande, die ganze Oikumene in ihrer Vielfalt gedanklich zu erfassen und das Leben der V lker, ihre unterschiedlichen Sitten und kulturellen Leistungen, ihre Taten und ihr historisches Geschick zu betrachten, um daraus einen Ma stab f r die Vorstellung von der eigenen Geschichte zu gewinnen und diese gleichzeitig in einer Zusammenschau zu erfassen und darzustellen, deren erz hlerische Anmut ihrem geschichtsphilosophischen Gehalt ebenb rtig ist." (R. Bichler)